Inhalt
Der Vatikan schickt
in den vierziger Jahren des letzten Jahrhunderts den Ex-Pater Merrin (Stellan
Skarsgård) nach Afrika um
herauszufinden, warum mitten im Wüstensand eine katholische Kirche gebaut und anschließend
vollständig eingegraben wurde. Merrin, seit dem zweiten Weltkrieg zum Atheisten
und Säufer geworden, nimmt sich der Sache an und gerät bald darauf in einen
Strudel heidnischer Rituale, grotesker Erlebnisse sowie schrecklichen und unerklärlichen
Grausamkeiten.
Kritik
Inzwischen
dürften die internen Probleme dieses Horrorfilms allen Interessierten bekannt
sein. Nachdem der ursprüngliche Regisseur und Macher des Klassikers "The
Exorzist" John Frankenheimer gestorben war, übernahm Paul Schrader das
Zepter, nur um nach der Fertigstellung des Horror-Prequels von den
Hollywoodbossen entmachtet zu werden. Ihnen war der Film einfach zu
psychologisch und schlicht zu wenig blutig. Der Film wurde unter der routinierten
Regie von Renny Harlin ("Die Piratenbraut") zu 90% neu gedreht. Ob
sich dieser Aufwand gelohnt hat, müssen Fans nach erscheinen der DVD selbst
entscheiden, denn darauf sollen sich beide Versionen befinden.
Für
sich allein betrachtet macht Renny Harlins Film zwar alles richtig, nur leider
nichts besser als der berühmte Klassiker. Bereits die Idee, statt einer
Fortsetzung ein Prequel zu drehen, nimmt dem Film einiges an Spannung. Von
Beginn an, weiß der Zuschauer, dass Ex-Pater Merrin überleben wird (nein, muss)
und wieder zu seinem Glauben zurückfinden wird. Die Geschichte selbst ist auch
nicht sonderlich originell, obschon sie sich durch den Schauplatz Afrika und
die Zeit in der sie spielt, von anderen moderneren Streifen abhebt. Bezüglich der
Geschichte sei auch nicht viel verraten, zumal das erste Drittel eher
langweilig ist, aber sämtliche Zutaten des Klassikers wurden recycelt und in
doppelter und dreifacher Ausführung in den neuen Film eingebettet. Renny Harlin
gibt den Hollywoodbossen derweil was sie haben wollen, ordentliche Mengen an
Blut. Für einen Mainstreamhorrorfilm, ist "Exorzist – The Beginning"
wirklich sehr grausam, sadistisch und stellenweise ziemlich eklig geworden.
Nicht einmal kleine Kinder werden verschont.
Positiv
in diesem atmosphärisch düsteren und bedrohlichen Werk sei unbedingt der
Schauspieler Stellan Skarsgård
erwähnt. Seine zurückhaltende Darstellung des geplagten Merrin ist überdurchschnittlich
und gibt dem Film seine Glaubwürdigkeit (in diesem Genre ja eher eine Seltenheit).
Skarsgård trägt den Film und braucht
sich hinter Max von Sydow, der Merrin im Klassiker gespielt hat, nicht zu
verstecken.
Fazit
Solider Horrorfilm, der sich durch seine zurückhaltende klassische Inszenierung
dem Original nähert statt dieses zu verleugnen. Obwohl sich die Spannung eher
in Grenzen hält dürften Liebhaber des gepflegten Horrorfilms auf ihre Kosten
kommen. Manche Szenen sind hart an der Grenze zum erträglichen, sollten Sie
ihren Kinoabend also mit einem Essen in einem Restaurant beginnen wollen,
entscheiden Sie sich sicherheitshalber für Knäckebrot und Salat.
Produktion
Regie: Renny HarlinDrehbuch: William Wisher Jr., Caleb Carr, Alexi Hawley
Darsteller
Stellan Skarsgård (Merrin) Izabella Scorupco (Sarah)
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