Donnerstag, 2. Mai 2013

"Riddick - Chroniken eines Kriegers"


(Review von R. Sutter, 2010)
 



 
"You're not afraid of the dark, are you?"
 
Fans von Science-Fiction Filmen kennen das ja. Man nimmt eine altbekannte, altbewährte, altbackene Geschichte, erweitert sie um ein paar kleine Details und schon hat man ein neues Drehbuch für ein nettes kleines Filmchen fertig, welches seine Kosten mit grösster Wahrscheinlichkeit wieder einspielen dürfte. "Pitch Black" war so ein Filmchen. Die "10 Kleine Negerlein"-Story mit den bewährten "Alien"-Zutaten wurde für läppische 30 Millionen Dollar inszeniert und beinhaltete die typischen Genreklischees und Ekeleffekte. Warum das unscheinbare Filmchen dennoch ein beachtlicher (wenn auch nicht spektakulärer) Hit wurde und das Produktionsstudio "Universal" nun über 100 Millionen Dollar in deren Fortsetzung hineingesteckt hat, liegt vor allen an einem dieser kleinen unscheinbaren Details von denen sich "Pitch Black" nicht gravierend, aber immerhin wohltuend von den üblichen Genrevertretern abhob: "Riddick".
 
Riddick ist eine dieser Kinofiguren, die man so schnell nicht vergisst. Charismatisch, durchtrainiert, mysteriös, gutaussehend, cool, nebenbei ein kaltblütiger Killer und übrigens der Held der Geschichte. Oder besser gesagt der Anti-Held von "Pitch Black". Die Figur des Riddick erhielt im neuen Superstar Vin Diesel ("Saving Privat Ryan", "xXx", "The Fast and the Furious") die Idealbesetzung. Riddick ist die erste Kinofigur des neuen Jahrhunderts mit ähnlichem Kultpotential wie ein Indiana Jones, Han Solo, oder Terminator. Kein Wunder also, dass Vin Diesel mit seiner Darstellung des schlagfertigen Anti-Helden auch gleich zum neuen Actionstar am Hollywoodhimmel aufgestiegen ist.
 
Riddick hat die letzten vier Jahre seit seinem Absturz auf einem monsterverseuchten Planeten (siehe "Pitch Black") damit zugebracht, sich auf der Flucht vor Kopfgeldjägern am Rande der Galaxie zu verstecken. Schließlich landet er auf dem Planeten Helion, der Heimat einer fortgeschrittenen und multikulturellen Gesellschaft, die aber von dem machtgierigen und kaltblütigen Lord Marshal (Colm Feore) mit Hilfe seiner Krieger, den finsteren Necromongers, unterjocht wird. Riddick verstrickt sich dabei immer tiefer in einen galaktischen Krieg deren Ende nicht abzusehen ist.
 
"Riddick - Chroniken eines Kriegers" präsentiert sich als großes, episches und ambitioniertes Science-Fiction Spektakel und ist eigentlich als Trilogie angelegt. Von den beeindruckenden CGI-Welten und dem überwältigenden Set-Design her, erinnert der Film eher an David Lynchs Werk "Dune – Der Wüstenplanet", auch wenn Regisseur und Drehbuchautor David T. Twohy ("Below") "Riddick" lieber als den bösen Zwilling von "Star Wars" betrachtet.
 
Im Gegensatz zu anderen Fortsetzungen von erfolgreichen Filmen, hebt sich "Riddick" wohltuend vom üblichen Hollywood Vorgehen ab. Es wäre ein leichtes gewesen, einen neuen Monsterfilm wie "Pitch Black" zu inszenieren, immerhin folgt die "Alien"- oder die "James Bond"-Reihe auch dem ewig gleichen Schema, doch David Twohy und sein Hauptdarsteller und Produzent Vin Diesel wollten ein komplett eigenes Universum erschaffen.
 
Diesel machte sich Sorgen darüber, wie sich Fortsetzungsfilme auf seine Karriere auswirken könnten, und dass er dadurch seine Kreativität verlieren würde (aus diesem Grund unterschrieb er auch nicht für die Sequels von "xXx" und "The Fast and the Furious"). Er wollte an einem völlig eigenen Projekt arbeiten. Eines, welches sich nicht auf eine Buch- oder Comicvorlage stützt. "Riddick" sollte deswegen ein einzigartiges, originales Projekt werden und Diesel ist im nachhinein überaus stolz und zufrieden damit. Viele Dinge in dem Film hat man so noch nie im Science-Fiction Genre gesehen und während der fünf Jahre dauernden Produktion, ist um die Figur des undurchschaubaren Alleingängers  eine richtige Mythologie entstanden.
 
Der Film ist dann auch trotz den zahlreichen Actionszenen und den coolen Oneliner kein Popcorn-Movie im üblichen Sinne geworden und präsentiert sich dafür ähnlich düster und opulent wie "Herr der Ringe".
 
 
 
Produktion
Regie und Drehbuch: David T. Twohy
Darsteller
Vin Diesel
Judi Dench
Colm Feore
Thandie Newton
Karl Urban
Alexa Davalos
 





 

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